Freitag, 2. September 2011

Challenge Kraichgau Juni 2011


Jetzt sitze ich hier und will meinen Wettkampfbericht schreiben und weiß mal so gar nicht, wo ich anfangen soll. Zu viele Eindrücke...Overflow! :)
Vielleicht fange ich am besten vorne an. Das ist der Plan!
Ich hatte ja in meinem vorherigen Beitrag schon geschrieben, dass die Aufgregung doch größer war als gedacht. Und ich kann euch sagen...die wurde immer schlimmer :)
Trotzdem konnte ich in der Nacht von Freitag auf Samstag gut und ausgiebig schlafen.
Am Samstag morgen setzte ich mich ein letztes Mal für 40min aufs Rad, hab gefuttert, packte meine Sachen und Rosalie ein und "wir" fuhren los in Richtung Kraichgau. Der Weg war nicht schwer zu finden und so kam ich nach etwas mehr als 3h und 500 Pippipausen in Bad Schönborn an.

Erste Station: Startnummern abholen.
Upps...das ging flotti Karotti...innerhalb von 5min war ich fertig. Ich hatte 30min eingeplant. hahah...aber so blieb dann Zeit für bissel Quatschen mit Marc-Alex von den Triabolos und mit Henning, Clemens und Christoph, die ich mehr oder weniger zufällig kennen gelernt habe.
Weil ich bis zum Bike Checkin noch 2h Zeit hatte, bin ich als erstes zu meinem Hotel gefahren. Dort habe ich tonneweise Zeug nach oben geschleppt und damit begonnen meine Beutel zu packen.
Nicht so einfach...Bikebeutel, Runbeutel und Afterracebeutel....eine logistische und organisatorische Meisterleistung....in meiner Panik musste ich dann aber doch mal bei erfahreneren Hoheiten um Rat fragen.
Danke dafür!

Zweite Station: Bikecheckin
Irgendwann war es vollbracht und ich konnte zum Bikecheckin fahren. Parkplatz gefunden...Rosalie zum Bikecheckin geschoben (mmmhhh manche tragen ihr Rad über den Schotterfeldwegs..teilweise im Einteiler....sollte ich das auch tun?...also tragen...nicht den Einteiler...nöööö :)) und schuppdiwupp war ich auch schon eingecheckt. Ging alles schnell.
Noch kurz die Reifen aufpumpen, Helm hinhängen...und schon fertig...Da hing sie nun rum die Rosalie...
Aber oh neeeee...Staub auf den Felgen...nicht schön...hätte ich Rosalie doch mal tragen sollen... *grummel*

Dritte Station: Pasta Party
In der Schönbornhalle waren gleichzeitig die WK Besprechung und die Pasta Party. Hier habe ich Peter, Julia und Alex getroffen, die zufälligerweise im gleichen Hotel wie ich eingecheckt hatten. Also verabredeteten wir uns für den späteren Abend zum Pasta Essen in der Pizzaria neben dem Hotel.
Auf der Pasta Party traf ich Henning und seine Jungs wieder. Wir saßen längere Zeit zusammen, quatschten über den anstehenden WK und ich war damit perfekt abgelenkt von meiner Aufregung.

Vierte Station: Pizzeria :( KOTZ!!!!!
Das ist schnell erzählt. Super unterhalten, ewig gewartet, Essen kacke,  Bauchweh!!! --> HEIM!
Wenn ich zu aufgeregt bin, bekomme ich Bauchweh. Da ich das aber schon kenne, weiß ich, dass es nichts schlimmes ist. Also ging ich ins Hotel legte mich in und gut wars.
In der Nacht habe ich sogar ziemlich gut geschlafen und hab mich fit gefühlt als ich morgens aufwachte.
Nach einem Frühstück ging es dann in Richtung Start.

Wechselzone einrichten:
Das ist ja nicht gerade mein Spezialgebiet...aber irgendwie geht es trotzdem immer.
Helm, Schuhe, Startnummer, Verpflegung...alles wurde platziert oder noch ein letztes Mal gerichtet. Sogar einen Tacho hab ich in den letzten 30min noch bekommen. Danke Peter!!!! :)
Und dann waren es auch schon nur noch 15 Minuten. Also rein in die Neowurst und los zum Schwimmstart. Ujjj....was für ein Gedränge...

Schwimmen:
Der Startschuss kam plötzlich und hat mich etwas überrascht. Aber naja...los gehts eben.  Challenge!!! Yeah!
Auf den ersten gut 600m war es wirklich ziemlich eng und wuselig. Ich wurde einige Male einfach überschwommen und häufig machten die Schwimmer um mich rum einfach zu. Nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und die Situation so akzeptieren, wie sie eben ist. Akzeptanzprozesse...höhö...geht inzwischen schneller.... Ändern kann man es nicht und ich konnte trotzdem recht zügig schwimmen. Nach der ersten Boje wurde es besser. Hier konnte ich mich freischwimmen und habe mich an den linken äußeren Rand gesetzt. Damit hatte ich völlig freie Bahn. Zwar keinen Schwimmschatten aber ich konnte mich super auf meinen Armzug und den Stil konzentrieren. GLEITPHASE (beim schwimmen) ROCKS! :)
Das schwimmen lief gut. Das konnte ich spüren. Es war anstrengend aber ich musste nicht pumpen oder schnaufen  und bin sehr gleichmäßig und ruhig geschwommen. So kam der Ausstieg immer näher.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir eine 30er Zeit. WAHNSINN!
Aber nicht trödeln! Ab gehts in die WZ 1. Beutel schnappen, das Wichtigste rausholen (nur gels :) und ab zur Rosalie. Die wartet ja schon seit 30min auf mich und will endlich lossausen.
Schuhe an, Helm an, 305 an...LOS!

Bike:
Da sitze ich nun auf dem Rad und befolge brav Christians Ratschlag, auf den ersten 15km nicht zu überpacen. Ich fahre zügig, aber mit wenig Druck, zunächst noch auf dem unteren vorderen Kettenblatt und versuche mein Tempo zu finden. Vor mir fährt eine weitere Frau. Weniger gleichmäßig als ich. Ich fahre also nach links...sie beschleunigt...ich bleibe halt nebendran...überholen geht nicht...zu schnell. Prompt werde ich angefaucht..."Na dann überhol doch!" Blaaaa....Ich denke mir "Na dann fahr doch gleichmäßig" und lasse die Dame (sie schaut schnell aus) erstmal ziehen. Nach einigen KM hinter ihr, ziehe ich dann aber doch vorbei.
Die ersten 15km gehen dahin wie im Flug und der erste Berg naht. Bei meiner Trainingsausfahrt mit Christian hab ich hier schon geflucht. Dieses Mal wusste ich aber was mich erwartet. Trotzdem...Da fahren doch tatsächlich 2 Männer nebeneinander vor mir und unterhalten sich. Ist ja an sich kein Ding...aber muss man dazu die Straße "zu machen"? Maaaaaannoooo...*grummel*
Der Berg fährt sich gut. Ich hatte mir zu Beginn folgende Taktik für die Berge überlegt: "Kette rechts, hoch mit Kraft nicht mit kurbeln, konstantes Tempo, anstrengend aber kein/kaum Brennen in den Oberschenkeln". Und so wurde es gemacht. :) Ach jaaaa...und ganz wichtig am Ende es Berges: 

DER NACHSCHMERZ MUSS IGNORIERT WERDEN!

Will heißen: Nicht ausruhen und Beine ruhig halten sondern weitertreten und Fahrt aufnehmen :)
Mein Leitsatz für die Challenge Kraichgau!
Auch die nächsten KM laufen gut. An den KM-Schildern checke ich immer meine Fahrzeit und merke dass ich gut, sogar sehr gut in der Zeit bin.

Zusätzlich zu der im gesamten anspruchvollen Radstrecke hat die Challenge Kraichgau aber noch eine kurze und extrem steile Überraschung zu bieten. In einem Ort (fragt mich nicht wo :)) geht es zunächst bergab und dann fährt man plötzlich auf eine "Wand" zu. Ich hatte die ganze Zeit Angst, diesen Moment zu verpassen und nicht schnell genug anzutreten. Zum Glück hab ich in der richtigen Sekunde aufgepasst, geschaltet und konnte so den Schwung optimal nutzen. Yeah! Geil wars! :) Und auch hier wieder 2 andere zersägt...höhö
Und so ging es weiter...mehr berauf als bergab. Trotzdem: es lief super! Klar..ich hatte auch das ein oder andere Tief, das will ich jetzt nicht abstreiten. Vor allem zwischen km 65-80 wurde es doch mal härter. Im Gesamten war der Radpart aber einfach nur super. Und auch wenn es komisch klingt: Es hat Spaß gemacht!
Bei ca. KM80 dann die Bergwertung. "Wer hat denn da noch Lust?". Egal...konstantes Tempo, Kette NICHT mehr rechts (hahahaha) und den Nachschmerz oben einfach ignorieren!
Die letzten 10KM sind dann glücklicherweise dankbar. Entweder flach oder bergab. Also zum einen die Chance sich etwas zu erholen zum anderen aber auch die Gelegenheit nochmal Tempo gut zu machen.
Ich wähle die "Balance". höhö....und komme nach etwas mehr als 2:50 in der WZ2 an.

Laufen:
Der Wechsel klappt. Sogar schnell. Puh!
Auf der Laufstrecke kommt mir dann der Gedanke: Uj...jetzt einen HM laufen...21KM...Ujujujujuj Herr von Bödefeld...sind ja schon lange diese 21km.
Ich mache mich auf in Runde 1. Hier geht es zunächst bergab. Nicht so angenehm. Weder das berablaufen noch die Tatsache, dass ich das ja gleich wieder hoch muss. Upsi...Generell ist die Laufstrecke anspruchsvoller als ich dachte. Relativ verkantet und auch hügelig. Aber es ist viel los und das motiviert. Ich merke schon in der ersten Runde, dass ich ziemlich platt bin. Wahrscheinlich etwas überpaced beim Radfahren. Aber das war es mir Wert.  Immerhin halte ich einen Schnitt von 4:50. Noch :(
Es ist schweineheiß und ich laufe jeden Verpflegungspunkt an. Schwamm über den Kopf, Becher Wasser über den Kopf, Becher Wassser zum trinken...viel beschäftigt ist man da! :)
ABER die Helfer sind super und das klappt alles wie am Schnürchen. Dann ist die erste Runde geschafft. Noch 2mal...puhhhhh!
Es wird hart. Aber was sind schon 14km??? Die laufe ich doch "locker" (oder zumindest fast). Ich stelle das Gehirn auf Standby und konzentriere mich alleine aufs gleichmäßige, ökonomische und immerhin halbwegs flüssige laufen. Bei KM 5 in Runde 2 überhole ich Chris S.. Leider geht er und scheint ziemlich kaputt zu sein. Später erfahre ich, dass er nach der ersten Runde aussteigen musste. Trotzdem: Tapfer durchgekämpft.
Ich laufe weiter. An dieser Stelle weiß ich, dass ich es schaffe. Auch ohne einen extremen Einbruch. Schließlich sind es nur noch 9km.
Dann Runde 3. Immer noch im Standbye. Auf dem letzten KM versuche ich nochmal alle Reserven rauszuholen und kann das Tempo deutlich steigern. Ok..ich schnaufe und keuche...egal...ich renne...diesmal nicht nach Links auf  "Runde 2 und Runde 3" sondern in Richtung Ziel. Hö...wo ist es denn....ahhhh noch einmal im Quadrat...aha...naja...also dann eben jetzt...ZIEL!!!!!! Jaaaaa! Challenge Kraichgau done!
Ein Blick auf die Uhr...sub 5:12...ujujuj! STOLZ!

Vielen Dank vor allem an Nadja und Arno, die extra 70km mit dem Fahrrad hergeradelt sind, um mich anzufeuern. DANKE EUCH!!!
Danke auch an Doro, deren Schrei "MIKAAAAAAAAAAAAA SCHNELLER!!!!" ich sofort gehört hab. Ging nur nicht mehr schneller! hehehehe

Und auch Danke an alle anderen die mitgefiebert haben. :)

Die Challenge Kraichgau war eine Wahnsinnserfahrung. Ein toller Wettkampf und ich bin froh, das in der Vorbereitung gemacht zu haben.

ROTH KANN KOMMEN!

Meine Splits im Detail:
Schwimmen
00:30:24
Wechsel 1
00:03:01
Rad
02:50:54
Wechsel 2
00:01:44
Lauf
01:45:55

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